Karl Franz Kapinus

Mechaniker. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1907    † 1943

 

Lebenslauf

Karl Franz Kapinus wurde am 20.1.1907 in Wien geboren. Er arbeitete als Mechanikergehilfe.  Ab 1921 war er Mitglied der Gewerkschaft der Metallarbeiter. 1923 schloss er sich der sozialistischen Arbeiterjugend an. Von 1925 - 1937 war Karl Franz Kapinus in der Sowjetunion und arbeitete in Kasachstan, ab 1929 in Leningrad. Von 1931 - 1937 war er in Moskau.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 11. 7. 1941 wurde Karl Franz Kapinus verhaftet und am 12. 1. 1943 zum Tode verurteilt. Am 16.3.1943 erfolgte seine Hinrichtung im Landesgericht I in Wien.

Aus dem Urteil

„Der Angeklagte Kapinus hat während des Krieges einige Monate lang Beiträge für die KPÖ gezahlt und einmal eine Anzahl staatsfeindlicher Flugschriften, in denen zur Sabotage aufgefordert wurde, in einem Rüstungsbetrieb verstreut. (…) Von seiner Arbeit bei den Goerz-Werken her kannte der Angeklagte die Fabrikarbeiterin Maria Mrnustik, deren Mann Viktor Mrnustik die illegale KP-Zelle in der Batterienfabrik Bertrix [Wien 5, Siebenbrunneng. 18], später in den Akku-Werken in Wien leitete. (…) In Gesprächen mit Frau Mrnustik verherrlichte er die Arbeitsverhältnisse in der Sowjetunion und schloss sich Ende 1940 auf Veranlassung der Frau Mrnustik ebenfalls der kommunistischen Partei an.“

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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